sprechduette
Miriam BergerJulia Trompeter
Xaver Römer

SPRECHDUETTE


kühn, verwirrend, dramatisch, mitreißend

Sprachperformances





             


Sprechduette eine Innenansicht (PDF)






© Robert Wöbke.


Sprechduette sind mitreißende Lieder in Sprache, sind mal Dia, mal Mono, oft logisch, immer aber betörend, sind mal buntes Durcheinander wie vorm samstäglichen Kaufhof, mal andächtige Beschwörung.


Die Duette entstehen seit Herbst 2009 in der Zusammenarbeit von Julia Trompeter und Xaver Römer. Seit Anfang 2018 werden sie verstärkt von Miriam Berger und Xaver Römer weiterentwickelt. Ursprünglich fußend auf konkreter Poesie, insbesondere auf Gerhard Rühms Sprechduetten, bereisen sie mittlerweile weite Felder des Sprachmöglichen.



Sprechduette sind ein arrangiertes, teils dialogisches, teils polyphones Sprechen, und erzeugen Vexierspiele der Aufmerksamkeit. Dies folgt der Erfahrung, dass Wahrnehmung selten stringent noch eindimensional „passiert“, sondern sich ihr Gesamtbild aus verschiedenen, ausgewählten Eindrücken zusammensetzt. So ergänzen sich die Zuhörer die Texte selbst zu einem Ganzen, wobei sie mal frei, mal gezwungen sind, der einen oder der anderen Stimme mehr zu folgen.






Unsere Sprechduette dienen der Entfaltung von Texten, suchen Texte sicht- wie hörbar zu machen, ihnen Raum zu geben, sie, so Texte das vermögen, haptisch werden zu lassen. Entfaltung, mit einem Worte Walter Benjamins, gemeint nicht als Entfaltung in die Ebene und zu einem Blatt Papier, sondern so, wie eine Knospe sich entfaltet, auswächst also und verzweigt. Knospen aber begreift man nicht, indem man sie pflückt und trocknet oder an einzelnen Blättern zupft, vielmehr beläßt man ihnen ihre Lebendigkeit, betrachtet sie wiederholt, läuft um sie herum, verbringt Zeit mit ihnen und wohnt ihrer Entwicklung bei.



 

Julia Trompeter und Xaver Römer zu Gast im Literatursalon Mitte (Berlin) mit dem Gastgeber Martin Jankowski. Die zugehörigen Fotos machte Robert Wöbke.